PSO Zertifizierung
Prozessstandard Offsetdruck

Was ist die PSO Zertifizierung?

Prozessstandard Offsetdruck – für eine planbare und sichere Produktion

Der ProzessStandard Offsetdruck (PSO) beschreibt eine standardisierte Verfahrensweise bei der Herstellung von Druckerzeugnissen. Von der Druckvorstufe bis hin zum Endprodukt. Dadurch kann der Produktionsablauf von der Erfassung der Druckdaten bis zum fertigen Endprodukt qualitativ abgesichert werden. Die PSO Zertifizierung stellt sicher, dass diese qualitativen Anforderungen erreicht wurden.

Zertifizierung LivingPSO | hagerpapprint
Erfolgreiche PSO Zertifizierung | ProzessStandard Offsetdruck
Zertifizierung Kirchner Print Media

Was bringt die PSO Zertifizierung?

Alle Herstellungsprozesse werden durch geeignete Prüfmittel und Kontrollmethoden, die durch den PSO beschrieben werden, gesteuert, geprüft und überwacht. Dazu gehören Messgeräte mit densitometrischen und spektralphotometrischen Eigenschaften, sowie die passenden Prüfelemente, wie z. B. ein Druckkontrollstreifen oder ein Medienkeil. Zudem gibt der ProzessStandard Offsetdruck (entsprechend der ISO 12647-2) sinnvolle und praktikable Sollwerte und Toleranzen für die Druckproduktion in Form von Farborten, Farbabständen, Tonwertzunahmen und Tonwertzunahmespreizungen vor, die zum Bestehen der Zertifizierung nach ISO 12647-2 eingehalten werden müssen.

Die Vorteile der Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck für Ihr Unternehmen liegen auf der Hand.

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SICHERE PRODUKTION
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GLEICHBLEIBEND HOHE QUALITÄT
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MESSBARE QUALITÄT
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HÖHERE EFFIZIENZ
IPM ist Mitglied der FOGRA
Gewinner des Innovationspreises der deutschen Druckindustrie 2009
Mitglied im FMP

Wer Zertifiziert den Prozessstandard im Offsetdruck?

IPM unterstützt grafische Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung standardisierter und industrieller Fertigungsprozesse entlang der gesamten Prozesskette von Proof bis zum Druck. Das von IPM entwickelte Konzept Living PSO! verbindet Schulung, Beratung, Zertifizierung und prämierte Software zu einem bedarfsgerechten und praxisorientierten Konzept für Fehlervermeidung, Kostensenkung, Produktivitätssteigerung und Qualitätssicherung.

Prozessstandard Offsetdruck
Welche Prüfkriterien gibt es?

Die Zertifizierung nach Prozessstandard Offsetdruck wird in zwei Hauptkategorien unterteilt

Kategorie 1: Druckvorstufe

In der Vorstufe wird zwischen dem Datenhandling mit Colormanagement und dem Parameter Prüfdruck unterschieden.

PK 1.1 Datenhandling

Beim Datenhandling müssen Sie nachweisen können, dass Sie in der Lage sind, gelieferte Daten zu übernehmen, sie zu prüfen, zu korrigieren und druckgerecht vorzubereiten. Außerdem wird eine Erstellung von druckfähigen PDF-Daten erwartet.

PK 1.2 Colormanagement

Beim Colormanagement weisen Sie nach, dass Sie den Umgang mit ICC-Farbprofilen beherrschen, die Prinzipien des Colormanagements verstanden haben und erfolgreich umsetzen können. Zudem setzen wir einen profilierten Monitor und geeignete Rahmenbedingungen voraus.

PK 1.3 Prüfdruck

Sie können nachweisen, dass Sie eine farbverbindliche Drucksimulation aller fünf Papiertypen erzeugen und deren Farbverbindlichkeit messtechnisch belegen können.

Kategorie 2: CtP und Druck

Diese Kategorie wird unterteilt in die Druckformherstellung/Belichtung (CtP) und dem Einrichten von Druckaufträgen mit dem dazugehörigen Auflagenfortdruck.

PK 2.1 Druckformherstellung/Belichtung

Sie sind in der Lage mit entsprechenden Kontrollmitteln ausgestattete Druckformen zu bebildern und diese visuell oder messtechnisch mit geeigneten Messgeräten zu überprüfen.

PK 2.2 Fortdruck nach ISO 12647-2

Sie weisen nach, dass sie in einem gewissen Zeitrahmen OK-Bogen einrichten können, die sich in allen Belangen

innerhalb der zulässigen Abweichungstoleranzen der ISO 12647 bzw. des ProzessStandard Offsetdruck befinden. Im Fortdruck mit einer Auflage von mindestens 3.000 Bogen im Bogenoffset oder 6.000 Überrollungen im Rollenoffset beweisen Sie, dass der Fortdruck innerhalb der zulässigen Schwankungstoleranzen der ISO 12647-2 (ProzessStandard Offsetdruck) liegen. Bei einem positiven Ergebnis der Prüfung erhalten Sie das Messprotokoll als schriftlichen Report und zudem als PDF-Datei. Außerdem erhalten Sie das LIVING PSO!® – Zertifizierungssiegel. Dieses können Sie z. B. in Briefköpfen in Ihrem Firmenpapier einsetzen oder es als Werbelogo auf Ihrer eigenen Homepage verwenden. Zudem erhalten Sie eine Zertifizierungsurkunde, die eine Gültigkeit von 12 Monaten aufweist. Auf der Urkunde sind alle geprüften Parameter gelistet.

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Prozessstandard-Offsetdruck-Broschüre

Wie ist der Ablauf der PSO-Zertifizierung

Die Zertifizierung nach ProzessStandard Offsetdruck besteht aus 7. Schritten.

ProzessStandard Offsetdruck | Ablauf CTP Check
1. Schritt

Computer to Plate Check sowie lineare Belichtung der Prozess-Parameter-Testdruckform.

Zunächst werden die in Ihrem Hause vorhandenen Messgeräte überprüft, erforderlichenfalls kalibriert sowie aufeinander abgestimmt. Dann erfolgt die lineare Belichtung der Testdruckform, dass heißt ohne Verwendung einer Kompensations- bzw. Gradationskurve. Anschließend wird diese messtechnisch ausgewertet.

2. Schritt

Erster Andruck mit der
IPM-Prozessparameter-Testdruckform auf zwei Bedruckstoffen.

Anhand der IPM Prozessparameter-Testdruckform ermitteln wir anschließend je Druckbedingung (unter Berücksichtigung der in der ISO 12647-2:2013 definierten Vorgaben) alle spektralphotometrischen und densitometrischen Größen im Druckprozess wie z.B.:

• Färbungsreihe/CIELab-Volltondichten
• Farbabfall (Verreibereinsatz)
• Zieldichten standardisieren
• Farbannahmeverhalten
• Einfärbung: Dichtespreizung
• Sekundärfarborte (100%RGB)/Tertiärfarborte (100%CMY)
• Schieben/Dublieren-Kontrolle
• Tonwertzunahmen und Tonwertzunahmespreizung
• Charakterisierung der einzelnen Druckwerke
• Druckkontrast
• Screening: Moiré, Punktschluss, Tonwertverlauf radial und linear
PSO Zertifizierung | Andruck auf erster Testform
PSO Zertifizierung | Auswertung der Messergebnisse
3. Schritt

Auswertung (1) der Messergebnisse
sowie Dokumentation des Druckergebnisses.

Bei der Bewertung der Messwerte bzw. deren nominale wie auch visuellen Aufbereitung zur Prozessanpassung unterstützt uns PrintProcessControl. Mit Hilfe unseres optional erhältlichen Prozessanalyse-Tools ist die Kontrolle, Überwachung und Dokumentation aller Produktionsparameter nahezu „kinderleicht“:

4. Schritt

Korrektur der RIP-LUT´s für beide Bedruckstoffe und Belichten der Druckplatten.

Das Anlegen von Prozessplänen sowie die Vorgehensweise zur Prozessanpassung werden gemeinsam mit den verantwortlichen Vorstufenmitarbeitern besprochen und abgestimmt.
Die Prozesspläne und Belichtungskennlinien werden entsprechend der Druckprozessanalyse für die jeweilige Druckbedingung angelegt. Dabei spielt das „Fabrikat“ des RIP´s keine Rolle – hier können Sie auf unser herstellerübergreifendes Know-How zählen.
Der Vorstufenmitarbeiter wird selbstverständlich von uns in die Prozesse integriert und falls erforderlich gezielt am RIP geschult, so dass es für ihn möglich sein wird, selbst Kennlinien anzulegen oder Korrekturen an Belichtungskurven durchzuführen!
Anschließend werden Druckplatten mit der IPM-Visual-Testdruckform, unter Verwendung der neuen Belichtungskennlinien ausgegeben. Die messtechnische Kontrolle soll die Anwendung der neuen Belichtungskennlinien verifi zieren
PSO Zertifizierung | Korrektur der LUTs der PSO-Zertifizierung
PSO Zertifizierung | Zweiter Andruck mit der Visual- Testdruckform
5. Schritt

Zweiter Andruck mit der Visual-
Testdruckform zur Verifizierung der Änderungen aus Schritt 4.

Der zweite Andruck erfolgt mit der IPM-Visual-Testdruckform. Diese beinhaltet sowohl messtechnische als auch visuelle Kontrollelemente. Die aussagekräftigen Bilder ermöglichen eine Beurteilung der Screening-Qualität, der Druckprozessqualität bei verschiedensten Motivtypen (Hauttöne, Detail, Struktur, Farbbelegung hoch/niedrig, Lichter, Tiefen, Metall, u.s.w.) und einen ersten visuellen Vergleich des Druckes mit einem Proof oder Referenzdruck (wenn vorhanden!).

6. Schritt

Auswertung (2) der Messergebnisse,
Fein-anpassung der RIPLUT´s, erneute CTP-Belichtung

Die trockenen Testdrucke werden ausgemessen, die Messergebnisse ausgewertet und beurteilt. Alle messtechnisch ermittelten Parameter werden mit dem visuellen Eindruck unter Normlicht verglichen.
Zur visuellen Beurteilung dient der ECI-GrayKeil mit seinen Graubalance-Feldern und/oder ein Kundenproof bzw. Referenzdruck.
Abweichungen und/oder Übereinstimmungen zwischen Messtechnik und visuellem Eindruck werden erörtert und besprochen. Die messtechnische Auswertung wird unter Berücksichtigung der visuellen Begutachtung den entsprechenden Belichtungskennlinien gegenübergestellt. Die sich daraus ergebenden RIP-Korrekturen werden erneut durchgeführt.

PSO Zertifizierung | Fein-anpassung der RIPLUTs
PSO Zertifizierung | Finaler Andruck bei der Zertifizierung
7. Schritt

Finaler Andruck, Abschlussbesprechung, detaillierte IPM-Dokumentation

Mit der IPM-Visual-Testdruckform werden alle für den Druckprozess relevanten Parameter messtechnisch erfasst und den Vorgaben des ProzessStandard Offsetdruck gemäß ISO–12647 gegenübergestellt. Der „finale Andruck“ mit der IPM-ECI-Visual- Testdruckform ermöglicht die Erzeugung von Charakterisierungsdaten und das optionale Generieren von ICC-Profilen, um zum Beispiel: spezifische Druckbedingungen (FM, Hybrid) zuverlässig in Vorstufenprozesse (Datenkonvertierung, Bildbearbeitung, Proofstrecke) einzubinden.

Was erhalte ich im Anschluss an die
PSO Zertifizierung?

Profitieren Sie von sichtbarer Qualität. Beispielsweise durch Kunden, die Aufträge nur an zertifizierte Druckereien vergeben und sich so eine konstantere und höhere Druckqualität versprechen.

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie Antworten auf Fragen, die uns immer wieder gestellt werden. Selbstverständlich stehen wir Ihnen für Fragen auch persönlich zur Verfügung. 

Warum zertifizieren?

Es gibt sehr unterschiedliche Gründe, warum sich auch eine erfolgreiche Druckerei zertifizieren lassen soll und warum sie in die Qualitätsentwicklung investieren soll. Auslöser müssen nicht teure Fehlproduktionen und unzufriedene Kunden sein, die man zu verlieren droht, es reicht, wenn die Einsicht bei den zuständigen Personen da ist, dass Qualität sich weder automatisch einstellt noch gratis zu haben ist.
Dabei ist das alles kein Selbstzweck, sondern muss immer auch einen spürbaren Nutzen bringen. Stichworte wären etwa mehr Prozesssicherheit durch die Überwachung der Produktion, klarere Produktionsabläufe, weniger interne Rückfragen durch bessere abteilungsübergreifende Kommunikation und ein ganzheitliches Verständnis der Prozesskette.

Weitere Argumente für eine PSO-Zertifizierung sind beispielsweise Kunden, die Aufträge nur an zertifizierte Druckereien vergeben oder die sich so eine konstantere und höhere Druckqualität versprechen.

Wie geht es nach der Zertifizierung weiter?

Um langfristig von der PSO Zertifizierung zu profitieren, ist eine regelmäßige Qualitätssicherung notwendig. .Hauptinstrument der permanenten Qualitätssicherung unserer Kunden ist die in unserer Zusammenarbeit mitgelieferte Software. Damit kann der gesamte Produktionsprozess vom Proof über die Druckplatte bis zum Druck.

permanent oder nach Bedarf überwacht und kontrolliert werden.

Welche Gründe geben Anlass für den Prozessstandard im Offsetdruck (PSO)

Es kann aber auch durchaus sein, dass bei einer Druckerei eine Reihe von Fehlproduktionen zur Einsicht geführt hat, dass endlich etwas unternommen werden muss. Dass das gar nicht so selten ist, belegt eine Zahl aus der deutschen Druckindustrie (wobei die schweizerische in dieser Hinsicht wohl nicht viel besser abschneidet): Die durchschnittlichen Fehlerkosten betragen 3,5 % des erzielten Jahresumsatzes, entstanden durch teilweisen oder kompletten Neudruck, zusätzliche Weiterverarbeitungskosten, mehrfache Plattenbelichtungskosten, erhöhten Vorstufenaufwand und anderes.